Ich bin da auch ganz ehrlich!

 

Der Bull Terrier kann ein Seelenhund sein, aber auch ein Höllenhund werden, wenn man ihn nicht in die richtigen Bahnen lenken kann und die Führung aus der Hand gibt.

 

Ein Bull Terrier ist nichts für "Helicopter Hundeeltern", die versuchen möchten, den Hund mit ewigen "Diskussionen" auf Freundschaftsbasis ohne Regeln und Grenzen zu erziehen.

 

Das funktioniert nicht in einem Hundeleben, da der Hund in einer Herarchie mit festen Rudelstrukturen lebt. Ohne diese finden sich Hunde nicht zurecht.

 

Viele sehen in einem Bull Terrier auch immer nur den Clown, weil es überall so steht. Das ist er auch oft oder auch der weltbeste Kuschler, aber in ihm schlägt auch ganz viel Terrierblut.

Von 0 auf 100 in 0,5 Sek und das meine ich mit vollem Ernst.

 

Man muß in der Lage sein, zu sehen, wann die Stimmung bei einem Terrier kippt. Es ist manchmal ein sehr schmaler Grad zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Natürlich muß man ein nahendes Inferno vorher schon bemerken, ansonsten kann es ordentlich krachen und das geht meistens nicht gut aus.

 

Das hat auch nichts mit einer schlechten Sozialisierung zu tun, es sind Terrier, die auf Ausdauer, Jagd, meist eigenständiges Handeln  gezüchtet wurden und werden.

 

Als Besitzer muß ich sehr viel Geduld, Konsequenz bis in die letzte Haarspitze und viel viel Ruhe mitbringen. So schnell wie ein Terrier "hochfahren" kann, so schnell kann man ihn auch wieder "runterbringen", wenn man konsequent aber stets in Ruhe durchgreift.

 

Terrier haben von Natur aus ein etwas erhöhten Energielevel, sollten deshalb auch genügend Ausgleich in der Ruhe finden dürfen. Das sollte man im Zusammenleben mit kleineren Kindern bitte bedenken, ansonsten steht der Hund den ganzen Tag unter Dauerstrom.

 

Auch mit der Sturheit und Eigensinnigkeit muß man gut zurechtkommen, mit! dem Bull Terrier arbeiten ist hier die Devise. Arbeitet man ständig dagegen, stellt der Bulli sich stur und macht einfach "zu". Auf deutsch gesagt, zeigt er Dir den Mittelfinger.

Daher ist es wichtig, sollte man eine Hundeschule besuchen wollen, daß die sich mit Terrierrassen unbedingt auskennen.

 

Im Großen und Ganzen kann man sagen, daß ein Bull Terrier mit ca. 3 Jahren so richtig gefestigt ist in seinem Wesen und man einen tollen Begleiter für sein ganzes Leben hat. Vorher erlebt man in der gesamten Pubertätszeit einige Höhen und Tiefen, die man zusammen meistern muß. Eine Kastration in dieser Zeit ist nicht ratsam (generell nicht ohne medizinischen Grund), da diese kein Heilmittel bei Erziehungsfehlern ist. Der Hund muß einfach auch die kompletten hormonellen Lebensphasen mitmachen dürfen, da ist es fatal, wenn man zu früh die Hormone wegnimmt.

In den meisten Fällen führt es zu Verhaltensveränderungen und die sind nicht immer positiv.

 

Körperlich solltet Ihr in der Lage sein, einen bis zu 40 kg schweren Bulli zu halten, auch wenn er plötzlich explosionsartig seine ganze Kraft an der Leine entfaltet. Da kann man mal so die 3-4fache Zuglast rechnen.

Aber wem das zu schwer ist, es gibt auch den Miniatur Bull Terrier, der zwar völlig anders vom Wesen her ist, aber auch deutlich leichter vom Körpergewicht.

 

So, nun könnt Ihr überlegen, ob ein Bull Terrier in Euer Leben paßt. Aber überlegt genau, denn ein Terrier wird Euer Leben komplett verändern. Als zukünftiger Besitzer müßt Ihr Euch ein "dickes Fell" zulegen, denn man trifft oft genug auf nicht so freundliche Mitmenschen, die dieser Rasse nicht viel abgewinnen können.

 

Laßt Euch nicht auf Diskussionen mit solchen Menschen ein, es bringt eh nichts, sondern wünscht ihnen einen schönen Tag und geht einfach weiter.